Nach der magensaft-treibenden Verabschiedung in Bolivien bin ich also in Chile angekommen, hier war in San Pedro de Atacama ist erstmal wieder ein bisschen Erholung und Waesche waschen (lassen) angesagt.
Hier gab es wieder Unmengen an Tourmoeglichkeiten (Wueste, Geysire, div. Action-Geschichten), aber zumindest die Sternbesichtigung unter vermutet absolut sternenklarem Himmel und das sog. Tal des Mondes, Valle de Luna, haetten es mir angetan. Von Geysiren, Wuesten und Salzseen hatte ich gerade noch genug, das musste also nicht gerade sein. Fuer Mountainbiken oder Sandboarden war ich nicht fit genug, mein Gesundheitszustand verbesserte sich nicht gerade, muss wohl in Santiago mal zum Doktor.
Die Sternbesichtigung mit einem erfahrenen Astronomen und Moerder-Teleskopen mit bis zu 60cm Durchmesser waere super gewesen, war aber leider ausgebucht und erst wieder in ein paar Tagen buchbar, also wurde am Abend das Mondtal und einige andere "Sehenswuerdigkeiten" in der Wueste besichtigt.
Mit dem Bus ging es zunaechst zu einem Aussichtspunkt, der die Lage von San Pedro und die naehere Umgebung praesentiert. Es ist leider etwas diesig gewesen, d.h. San Pedro war noch recht gut erkennbar, inmitten einer total flachen Wuestenebene gelegen und staubtrocken. Die fernen Berge der Kordillere mit der Grenze zu Bolivien und Argentinien war schon nur noch fast schemenhaft erkennbar. Weiter ging es mit einer Wanderung durch ein Areal, in dem die Fels- und Gesteinsstrukturen so aufgeschichtet waren, so dass die verschiedenfarbigen Schichten horizontal, diagonal und sogar vertikal zu sehen waren, dies dadurch, dass die Erdplatten an dieser zusammengestossen sind und diese Aufwerfungen bleibender Art verursacht haben. Spaeter konnte man in der sog. Teufelsschlucht die kristallinen Besonderheiten bewundern, nach einer kurzen Wanderung bis ins Stockdunkle der Hoehle konnte man mit Hilfe einer Taschenlampe (wer eine hatte, hoehoehoe) und Auflegen selbiger auf den vermeintlichen "schmutzigen" Stein das kristalline Funkeln der Mineralien bestaunen. Ein toller Effekt, den man beim Durchrobben, an manchen Stellen war das bald noetig, gar nicht erkannt und nur bemerkt haette "wow, tolle Hoehle!".
Der kroenende Abschluss des Tages sollte dann der Sonnenuntergang ueber dem Valle werden, man musste zunaechst auf eine der hoechsten Duenen hinaufstapfen und dann geduldig warten, bis der gluehend orange Feuerball zunehmends hinter den Huegeln verschwindet und dabei ein farbliches Schauspiel hinterlassen wuerde. Ich nehm's vorweg: ich war nicht so begeistert, wie der Reisefuehrer oder die Tourbeschreibung das versprochen haetten. Vielleicht liegt es daran, dass das Wetter nicht so toll war oder auch womit man vergleicht. Ein Sonnenuntergang im Valley of fire nahe Las Vegas ist nochmal eine andere Nummer, also wer da schon mal war: ich kann Euch sagen, das wird schwer werden, das nochmal zu toppen :-)
Ich haette fast vergessen etwas zu San Pedro zu erwaehnen: die Stadt, oder besser das Dorf hat nur ca. 2000 Einwohner und wird jaehrlich von einer Zahl Touristen ueberschwemmt, die mit Sicherheit ein vielfaches davon darstellt, genau weiss ich es nicht. Es ist super-touristisch und dementsprechend teuer. Beispiel: um meinen vermutet verloren geglaubten Reisefuehrer annaehernd zu ersetzen haette ich ein abgenutztes Reisefuehrerheftchen fuer 7000 CHP kaufen koennen, das laut Aufdruck nur 7,95 EUR gekostet haette, das sind wohl im Vergleich gut 10 EUR fuer ein abgewetztes Ding. Naja, von den Toten keonnen sie es ja nicht nehmen. Ansonsten ist Wasser sparen ueberall angesagt, ist ja Wueste (hat mich staendig an Rango erinnert "Waaaaaasssser"), der Ort ist wohl nach Planquadraten angelegt und sieht ueberall gleich aus, das Dorf ist im Kern aus Lehmiegelhaeusern gebaut. Es gibt eine total sympathische Kirche im Ort, der Boden besteht aus knarzenden Dielen und der Dachstuhl aus hochverfuegbarem Kaktusholz, das sieht zum Schreien super aus! Und im inneren nicht der uebliche Protz sondern zurueckhaltende, katholische Inneneinrichtung. Richtig schoen.
Ansonsten gibt es nicht sehr viel aus San Pedro zu berichten, da ich ja mehr Erholung als Action gebraucht habe. Morgen soll es dann mit dem Bus nach Santiago de Chile gehen, ich spiele mit der Idee noch eine Woche Sprachkurs einzulegen, mal sehen. Das sind dann wieder 23h in einem Salon-Cama Bus, d.h. man kann fast ausgestreckt liegen. Wird schon gutgehen :-)
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