2012/01/02

Argentina - El Bolson

Chao Chile, hola Argentina!

Nach der schönen Woche in Llanada Grande ist es nun am 01.01.2012 Zeit geworden, wieder Land zu gewinnen. Der Transfer mit den Zodiacs über den See und die chilenisch-argentische Grenze hat terminlich nicht geklappt, ich hätte noch 4 Tage warten müssen. Nur schade, daß der Abschied von meinen lieben Gastgebern etwas eilig war, sie haben mir erst an diesem Tag eröffnet, daß nicht wie angenommen 2 Busse pro Tag fahren, sondern nur einer und der natürlich am Morgen. 10 Minuten Zeit zum Packen...tja und damit also wieder eine Busrunde zurück nach Puerto Varas in gut 6h, Übernachten und am nächsten Tag in 6h via Osorno (vorbei am aktiven Asche-spuckenden Vulkan) über die Grenze nach Bariloche, dort den nächsten Bus nach El Bolson geschnappt und nach weiteren 2-3h bin ich dann endlich im Hostel angekommen. 
Dort hat mich mein "alter" Freund Jeroen aus Holland schon erwartet, bekannt aus Pucon und der Vulkanbesteigung führt in sein Weg über die gleichen Sehenswürdigkeiten in den patagonischen Süden.

Am Dienstag dann Aufbruch zu einem 2-tägigen Hike in die umliegenden Berge, zunächst zum Refugio Hielo Azul und am nächsten Tag Besuch des Refugio El Cajon und zurück entlang des Flusses. Es war wahnsinnig heiß (für Marsianer) und wir haben uns mächtig abgeschwitzt, zeitgleich natürlich auch wieder geplagt von Tabanos, den Riesen-Pferde-Bremsen. Jeroen ist ziemlich gut im Fluchen und so hatten wir viel Spaß damit, die Fliegen, die Hitze, stachelige Büsche, Toilettenpapier und Israelis zu verfluchen. Ich hoffe meine gute Connection legt wie immer ein gutes Wort für mich ein (Insider...)  ;-)
Falls ihr es nicht mitbekommen habt: der Torres del Paine Park wurde vermutlich durch Unachtsamkeit eines Touristen (unter "heißem" Verdacht steht ein junger Israeli, der Toilettenpapier verbrennen wollte) in Brand gesetzt. Bis heute sind knapp 14.000 Hektar Wald abgebrannt und der Park war seit ca. 29.12. geschlossen. Mittlerweile ist er zumindest teilweise wieder geöffnet und die Dinge stehen nicht schlecht, daß ich doch noch dorthin kann. Fraglich ist, wie es dann dort aussieht, da größere Teile im Westen des Parks und der westlichste Teil des "W"-Treks gesperrt bleiben.
Die Nacht haben wir in einem sehr gemütlichen Refugio verbracht, zugegebenermaßen kann die Landschaft hier nicht mit der letzten mithalten, daher gibt es auch nicht annähernd so viel Beschreibung dazu :-) trotz allem war es natürlich sehr schön, hier zu wandern.
Am zweiten Tag ging es dann über nicht sehr Vertrauen erweckende Hängebrücken zurück nach El Bolson, die letzten 3 Stunden haben wir wieder ordentlich geflucht, nicht zuletzt, da der Weg echt bescheiden war. Nur eine Piste mit grobem Schotter und ordentlich Staub und ewig Auf und Ab, lt. den Erklärungen der Refugio-Leute sollte es den letzten Teil "nur noch bergab" gehen. Na Danke!
Abends gab es dann erst mal ordentlich Schmerzstiller aus der Flasche (leckerer Syrah) um auch meine "Wolf"-aufgeriebenen Oberschenkel zu betäuben.
Auch hier werden wir von einem Insendio heimgesucht, am Abend des Donnerstag sehen wir zum ersten Mal in ungefähr 5-10km Entfernung eine dunkle Rauchwand, die über den Wäldern und über dem dortigen Berg hängt. Das Rot des Feuers spiegelt sich in den Rauchschwaden wieder. Diese hängen bedrohlich nahe auch an den nahen Hausbergen und die gesamte Gegend ist einen milchigen Schleier getaucht. Jetzt wurde uns auch klar, warum das Wetter auf dem Rückweg unserer Wanderung so komisch war, irgendwie grau aber doch kein Schlechtwetter in Sicht....
Nach einem Tag Pause und Nichtstun habe ich auch gehört, daß ein Einheimischer das Feuer absichtlich gelegt haben soll. Die Regierung verweigerte ihm wohl die Papiere, die ihm nach langjähriger Besitzstandswahrung das Land, auf dem er lebt zusichern sollte. Naja, zumindest hat er jetzt wohl für die nächsten 20 Jahre ein sicheres Zuhause. Den Pausentag hat es sich prima nutzen lassen, um die Weiterreise ins Herz von Patagonien zu organisieren. Das war ein Haufen Arbeit, sind schließlich ziemlich alle Hostels in dieser Gegend überbelegt, durch die Leute die vom Torres del Paine ausgewichen sind. Die Weiterreise später in den absoluten Süden ist auch noch ein bisschen tricky, Bus, Fähre, evtl. 4 mal Grenzwechsel Chile-Argentinien, Argentienien-Chile, welche Busse fahren und wann überhaupt?

Morgen am Samstag, 07.01.2012 soll es in einer Zweitagestour mit dem Bus nach El Chalten gehen, dem Dorf, das dem Fitz Roy zu Füssen liegt, im wahrsten Sinne des Wortes.
Eine Bestätigung für meine Torres del Paine Buchung habe ich leider noch nicht..hoffentlich klappt das mit der Voucherei-per-email-Taktik noch. Kein Voucher kein Torres del Paine.

Adios aus El Chalten!

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