2012/01/17

Punta Arenas

Von Puerto Natales aus erreiche ich mit dem Bus nach ungefähr 3h Punta Arenas, die ehemalige Gefangenen- und Strafkolonie. Natürlich kann ich (im Gegensatz zu den Einheimischen) an einer Stelle aussteigen, die nahe meinem Hostel liegt, sondern muß irgendwie vom Zentrum aus dorthin gelangen. Irgendwie ein bißchen unfair, weil alle anderen alle Nase lang an jeder verdammten Ecke aus- und einsteigen. Ok, dann kann ich wenigstens die dringend benötigte Wanderkarte vom Dientes-Trek besorgen. Ich muß ja außerdem noch mein gesamtes Equipment einkaufen - wieder eine andere Aufgabe am anderen Ende der Stadt im Duty-Free Bereich, Zona Franca.
Im Zentrum laufe ich mir mit meinem gesamten Gepäck die Hacken und die Schultern ab, diese Mistkarte ist nicht aufzutreiben. Karten von Patagonien und Süd-Südamerika (gibts das?) gibts jede Menge, alle unbrauchbar für meine Zwecke. Also zuerst ins Hostel, dort von äußerst unfreundlichen Israelis empfangen worden und nach Abwurf des Gepäcks sofort auf in die Zona Franca. Dort in einer der vielen Malls angekommen, eröffnet sich mir die gesamte Bandbreite was man so von Duty-Free erwartet, jede Menge Alkohol, Parfums, Zeugs zum Rauchen, Souvenir-Krempel, Schmuck, Elektronik und, ganz wichtig: OUTDOOR-Equipment.
Nach einer sehr angeregten und lustigen Beratung von Peter Manzilla (heißt der doch echt Apfel) habe ich nun alles was ich brauche. Ich bin jetzt stolzer Besitzer eines Zweimann-Zelts, eines Daunenschlafsacks und Isomatte, einem Gaskocher mit Piezo-Zündung (mein kleiner Luxus), ein Set Kochgeschirr, Besteck und sogar eine isolierte Kaffetasse mit Verschluss - ohhhh,  super, freue mich schon auf meinen echten Kaffee!
In Arenas fahren Colectivo-Taxis mit Nummern auf dem Dach auf fixen Routen, IN die Stadt zu kommen war super-easy und billig, aber heraus... Die verdammte Nummer in meinen Stadtteil kommt einfach nicht, tausende Autos, lauter verschiedene Nummern. Also springe ich eines, das nur um zwei größer ist, wird wohl in der Nähe sein. Nach kurzem verbalem Intermezzo stellt sich natürlich raus, daß dies nicht der Fall ist. Wäre aber kein Problem, er fährt mich gerne für 2000 Peso in mein Hostel, mannmannmann.
Aber immer noch keine Karte vom Wandergebiet, mist, ohne gehts echt nicht. Meine letzte Hoffnung ist eine in Puerto Williams zu bekommen...sonst habe ich wohl ein Problemchen. Hier schlägt das Schicksal aber mal mit ein bißchen Glück zu: Peter aus England, den ich in meinem Hostel treffe, hat ein perfektes Büchlein mit Wanderkarte 1:50.000 und super Beschreibung mit Fotos der wichtigsten Punkte des Dientes-Treks und überlässt mir seinen "Schatz" unter der Vorraussetzung, daß ich ihm diese wieder zuschicke, falls er keine mehr auftreiben kann. Logo, Deal! Ok, egal, jedenfalls kanns morgen losgehen, der Flieger von Aerovias DAP bringt mich auf die Insel.

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