2011/12/31

Les deseo un feliz año nuevo de Llanada Grande!

Ich wünsche Euch allen einen guten Rutsch und ein gutes, gesundes, glückliches, fröhliches, erfolgreiches, spannendes, erholsames, sportliches, interessantes neues Jahr, in dem sich vielleicht der eine oder andere Wunsch für Euch verwirklicht!

Heute habe ich am Morgen erfahren, daß der Torres del Paine Park in Südpatagonien durch ein Feuer fast vollständig zerstört wurde. Somit muß ich wohl meine Reispläne ändern und brüte gerade über den Alternativen. Mal sehen, was es wird. Gestern noch habe ich die Pläne mit dem Boot nach Argentinien zu gehen verworfen, da nur 1x wöchentlich möglich, und zwar am Donnerstag und außerhalb nur zum 5-fachen Preis. Heute könnte ich etwas länger bleiben und mir den riesigen und zeitraubenden Umweg zurück nach Puerto Montt, Osorno und Bariloche Richtung Süden sparen. Nur blöd, daß noch nicht klar ist, wieviel ich von meiner bereits cash bezahlten Buchung zurückbekomme und ob ich das nicht besser persönlich abholen sollte, aber das hieße dann doch zurück nach Puerto Montt / Puerto Varas, und da habe ich grad gar keine Lust drauf, Zodiac-fahren ist viel cooler!
Mal abwarten, vielleicht kann man das auf die Kreditkarte gutschreiben, falls jemand Infos zum "Überweisen auf Kreditkarte" hat, bitte her damit!

Viele liebe Grüße vom Campo Eggers aus Llanada Grande von mir und von dem Pfau "Pavo real", den es hier unter all den vielen Tieren auch gibt.

2011/12/30

Valle Río Puelo - Llanada Grande

Heute, am 27.12.2011 also endlich Aufbruch nach Patagonien, geografisch gesehen so ziemlich der nördlichste Teil. Tal des Río Puelo - Llanada Grande.

Ein Stück "Arbeit" liegt vor mir: Bus von Puerto Montt nach Puenta Canelo (keine Ortschaft!!!) an den Lago Tagua Tagua. Hier gibts nur einen Kiosk und den Kiesstrand. Von hier zu Fuß auf die Fähre und über den See nach Punta Maldonado, hier in einen Microbus oder Colectivo und weiter über die gravel road bis Llanada Grande, wo ich von meinen Gastgebern Blanca und Sergio Egger abgeholt werden soll. Hm, ist schon was anderes hier, kaum Häuser, keine Autos, ständig irgendwelche azurblauen und smaragdgrünen Seen, Berge in den verschiedensten Höhen mit Schnee obendrauf, Taleinschnitte, Wasserfälle...echt ätzend :-)))
Tatsächlich lande ich in einer der schönsten Unterkünfte, die ich jemals besucht habe. Blanca und Sergio haben ein Gästehaus aus Zypressenholz (eigenlich sind hier alle Häuser aus Holz und eben aus Zypresse gebaut), innen total schnucklig, warm und freundlich und sehr hochwertig eingerichtet. Die Bilder, die ich mit einem besseren Internetanschluss hochlade, zeigen Euch das dann. Es gibt sogar eine kleine Weinbar :-) Interessanterweise werde ich hier von früh bis spät bekocht, das war mir gar nicht klar beim Buchen über email. Tja, soviel zu "Oje Alex, da (in Südamerika) kriegst Du bestimmt nix gescheites zum Essen und magerst ab!". Tatsächlich habe ich hier, lt. den Leuten die ich später getroffen habe, zwei der sympathischsten Gastgeber gefunden, die gleichzeitig auch noch mit am Besten für ihre Gäste kochen und wirtschaften: Campo Eggers - hier ein kleiner Vorgeschmack von der Gegend um Llanada Grande via google-Suche: (Bilder von Llanada Grande) ,wartet mal auf die Bilder :-)

Die Gegend ist ein einziger Traum: von meinem Zimmer (oder auch von der Toilette aus) habe ich Blick auf einen Wasserfall, mit diesem wird normalerweise der Strom für die Gegend erzeugt, allerdings fehlt ein Teil in der Rohrleitung und somit ist wieder alles "wie früher". Im Fall von Blanca und Sergio heisst das: sie haben eine eigene Stromerzeugung, einen kleinen Generator, der per Wasserkraft über ein Holzrad und einen Lederriemen angetrieben wird. Somit sind sie seit ca. 10 Jahren autark. "Ja und vorher?" frage ich Sergio. "Na mit Kerzen, was sonst?" Okee, das wirft jetzt ein anderes Licht auf das Ganze (email, Internet, Telefon) :-) Sogar die Straße vom See hierher sei erst seit ein paar Jahren fertig, Sergio hätte erst den Führerschein gemacht (ich schätze ihn auf Ende 50), vorher war und ist immer noch das Pferd Hauptverkehrsmittel.

Es ist ähnlich wie in dem Film über das Cochamó-Tal, eine einsame, naturbelassene Gegend, man nimmt sich hier nur das, was man braucht. Auf einer Kayak-Tour mit Freunden von Blanca (Stromschnellen bis Klasse 4, hähähä) konnte ich diese einmalige Natur geniessen. Ich kann euch das leider nicht so wiedergeben. Man ist auf dem Fluß, an manchen Stellen, sieht man metertief bis zu den Steinen hinunter. Dann wird der Fluß blau, dann wieder grün und milchig-türkis, aufgrund des Gletscherwassers. Er fließt vorbei an dichten Wäldern, umringt von der sagenhaften Berglandschaft, nur hier und da ein Häuschen und somit offensichtlich auch Leute, dann wieder eine Lagund mit ruhigem Wasser. Einfach ein Idyll und Paradies - kaum zu glauben, daß die chilenische Regierung zusammen mit spanischen Energie-Investoren plant, das gesamte Tal zu sperren und zu fluten, um mit Hilfe eines Damms genug Energie für das gesamte Land und die energiehungrige Minen-Industrie im Norden zu erzeugen. Was für ein Verbrechen.

Die Leute hier sind einmalig, Gastfreundschaft überall, es ist, als ob Du Tante und Onkel nach einer sehr langen Zeit besuchst. Auch die Jungen, z.B. Lolli und Andres von Correntino Expediciones sind total herzige Leute, die einen in ihr Haus einladen, zum Essen nach der ersten ruhigeren Tour und zum Ausruhen (Schlafen in meinem Fall) vor der nächsten Tour (sie meinten: "The real stuff!"). Gigantische Kayak-Tour, ich hoffe sie laden die Fotos auf Facebook hoch, sie hatten eine wasserdichte Kamera dabei.

Immer wieder mal trudelt jemand bei den Eggers ein und lädt mich dann zu sich in sein Haus ein und um sein "Grundstück" zu begutachten. Unglaublich. Im Schnitt hat man hier wohl so um die 50-100 Hektar, der Campo Egger ist so um die 220ha groß - d.h. man kann derzeit 1 ha für umgerechnet 70 EUR kaufen.... ist jemand dabei?? Es ist tatsächlich schwierig zu begreifen, wenn man die Stadt, die Infrastruktur und das alles gewohnt ist, aber es ist ein wunderschönes Stückchen Erde hier. 5 Sterne von 5 plus 1 extra würde ich sagen. Gestern wurde ich vom chilenischen Botschafter und seiner Familie in sein Haus eingeladen, sein kleines Grundstück mit knapp 70ha haben wir nur ansatzweise erwandert :-) Dort hat mir seine Frau Margarita viel über die südamerikanische Kultur der Indios erklärt und nebenbei "aus der Hand gelesen". Stand nicht viel drin :-))) nein, quatsch, war ein sehr lustiger und interessanter Abend mit ihnen. Ihr Mann Miguel ist gelernter Anwalt, ich nehme an, deswegen war es für sie sehr einfach Land zu erwerben, für den Kampf gegen die Energieindustrie ist ein Menschenrechtsexperte wohl sehr hilfreich.

Zur Zeit gibt es die regelmäßige Tabanos-Plage, von Mitte Dezember bis Mitte Januar saugen einem halb-Daumen-große Bremsen das Blut aus dem Körper, es sind so viele, daß wenn man beim Wandern ein wenig stehen bleibt, man kein Bild machen kann, weil es vor der Linse nur so schwirrt. Klar, daß die einen in der Zeit auffressen, oh, und Anti-brumm hilft nix!!! Nur Töten oder Essen. Das machen die Locals hier gerne wie z.B. die wilden Kerle vom Kayak-Fahren, fangen ein Tabano, reißen das Hinterteil zur Hälfte ab (da ist dann so was schwarzes schleimiges wie bei den Shrimps dabei), quetschen was klares, durchsichtiges heraus und lutschen das dann. Ist wie Honig, ich hab's probiert. Das schmeckt so, sagen die, weil das das weibliche Geschlechtsteil wäre. Die Frage, wie denn dann die männlichen schmecken würden, haben sie grinsenderweise offen gelassen.
Mahlzeit!

So genieße ich gerade meine Zeit hier und schreibe demnächst wieder ein update.

2011/12/25

Puerto Varas und Puerto Montt

-- Ich bin ein bißchen spät mit meinen Postings, hier also wieder ein update über mehrere Tage (31.12.2011), leider heute auch keine Bilder, da dort wo ich mich gerade befinde, Internet zwar vorhanden, aber vermutlich nur mit 28K Modemgeschwindigkeit :-)  --

Heute bin ich also in Luzern angekommen. Naja, es ist zum Verwechseln ähnlich, sagt auch Astrid aus der Schweiz... Nein, momentan bin ich natürlich in Puerto Varas, etwas nördlich von Puerto Montt, dem Tor zu Patagonien. Ich kann mir vorstellen, wenn Österreicher oder Schweizer hier zum ersten Mal aufwachen, dann sind sie evtl. im ersten Moment verwirrt, die Berge mit den Schneekappen ringsrum, die Seen, die grüne Landschaft - das sieht schon richtig ähnlich aus wie zuhause. Einen kleinen Unterschied hats aber: immerhin gibts hier die Vulkane, die hier und dort signifikant herausragen. Der Ort besteht zu einem Großteil aus Häusern, die im sog. Kolonial-Stil erbaut wurden, es ist halt alles ziemlich europäisch gestylt, wenn man das so sagen kann. Die Stadt selbst ist sehr sympathisch, man hat alle Möglichkeiten wie auch im Outdoorparadies Pucon, mir kommt es so vor, als sei es hier nicht ganz so hektisch-touristisch. Man nimmt sich mehr Zeit. Zur Unterkunft gibts nicht viel zu Erzählen, man ist dort froh, wenn man nichts gefragt wird, ok, dafür ists billig. Dafür sind die Leute in den Geschäften und Restaurants umso freundlicher und hilfsbereiter, man wird auf Nachfrage auch gern mal an die Konkurrenz verwiesen, wenns z.B. den Rucksack oder den Schlafsack gerade nicht gibt.

Ein Ausflug führt mich ins 20 Busminuten entfernte Puerto Montt, dem eigentlichen Tor zu Patagonien und gleichzeitig echte Hafenstadt, mit entsprechendem Hafen. Ich kann halt nix mit Booten anfangen, sorry. Die Stadt ist tatsächlich total unattraktiv und nicht sehenswert, einzig der Hafen-Teil Angelmo ist meiner Meinung nach ein Besuch wert. Hier gibt es den Fischmarkt, überall in der in Holzbauweise errichteten Markthalle liegen und hängen in den Ständen Fische, verschiedenste Meeresfrüchte, Käse, Wurst, getrocknete Früchte und Gemüse. Hhhmmm, da kriege ich ja gleich Hunger. Gut, daß oben drüber auch gleich jede Menge kleiner Restaurants sind, die fangfrisch diese Sachen auf ihrer Speisekarte haben. Ich bin ja da gern ein bißchen opportunistisch veranlagt, allerdings aufgrund meiner Erfahrung in Bolivien lasse ich mal das Raten von der Karte und bestelle eine heiße Suppe mit Meeresfrüchten. Super-lecker, keine Fehlentscheidung und soviel, daß es für 2 gereicht hätte. So gestärkt, mache ich noch die obligatorischen Fotos und kehre zur Unterkunft zurück.

Viele Aktvitäten habe ich in Puerto Varas nicht vor, von hier aus plane ich meinen Einstieg und die weitere Reise nach Patagonien. Dazu habe ich jetzt mal einen Tourveranstalter bemüht, der mir bei der Planung der logistisch durchaus schwierigen Weiterreise behilfilich ist.

Was leider nicht geklappt hat, ist der Besuch des famosen Parque Pumalin, den der Millionär Douglas Tompkins gegründet hat. Er ist b.t.w. der ehemalige Chef von North Face und Esprit... Das wäre sicher auch ein tolles Naturerlebnis gewesen, aber ok, passt halt nicht in den aktuellen Zeitplan, also umdisponieren.
Was leider auch nicht geklappt hat ist ein Ausflug oder Wandern im Cochamó Tal: Cochamó - the secret of patagonia    Einfach mal anschauen und genießen, man sagt, es sei das Yosemite Valley von Chile, einfach nur genial, zu blöd, daß ich allergisch auf Pferde reagiere, ein Traum-Trek!!!

Hier also meine weitere Reiseplanung für Patagonien und Feuerland:
Dafür aber habe ich jetzt aufgrund der hohen Besucherrate im Torres del Paine Park die Refugios auf dem sogenannten W-Trek gebucht, den Namen trägt dieser aufgrund der Form der Wege, den diese auf der Karte zeichnen, sieht halt aus wie ein "W"... super cool!!! Das ganze soll dann um den 13. Januar starten, zusätzlich habe ich mir eine gewisse Terminabhängigkeit eingekauft. Das ist jetzt mal was neues, zu einem bestimmten Tag irgendwo in Chile sein zu müssen, naja, kein Problem, wird schon klappen.
Von Puerto Varas aus werde ich das Tal des Rio Puelo für einige Tage besuchen, mir wurde gesagt, es sei mindestens so schön wie Cochamó, nur sieht es nicht gaaaanz so aus wie in Yosemite Valley. Von dort aus geht es dann weiter über die Grenze nach Argentinien, das Ganze ist vermutlich etwas Besonderes, weil man kann nur per Boot, mit sog. Zodiacs über den Lago Inferior nach Argentinien, braucht dann wieder einen kleinen Bus nach El Bolson. Von dort dann so unkompliziert wie möglich nach Süden - El Chalten mit Fitz Roy Massiv, dann Perito Moreno Gletscher, danach Torres del Paine Park, anschließend Feuerland mit Wanderung auf der Isla Navarino um die Dientes de la Isla Navarino herum.

Mal sehen ob das alles klappt, ich halte Euch natürlich auf dem Laufenden.

2011/12/24

Feliz navidad!


Zunächst erstmal vielen lieben Dank für alle Eure lieben Kommentare, mich freut es natürlich sehr, wenn sich jemand für meine Geschichten interessiert - ich hoffe ihr habt Spaß beim Lesen und bleibt mir treu :-)

Aus Pucon in Chile schicke ich Euch ganz herzliche Weihnachtsgrüße in die Heimat! 

Hoffentlich sind es für Euch mal wieder "weiße Weihnachten" und der Schnee bleibt noch ein bissel liegen, ist ja zumindest für die Feiertage schöner.

Hier ist das Wetter momentan glücklicherweise wieder sehr gut und ich kann mit Shorts rumlaufen.

Herzliche Grüße und ein fröhliches Weihnachtsfest!

Alex

2011/12/19

Pucón - Región de la Araucanía

Ich bin jetzt also bereits knapp 1000km südlich von Santiago in Pucón angekommen. Dies wieder mal nach einer ca. 11-stündigen Busfahrt, es ist halt das gängigste Fortbewegungsmittel in Südamerika, wenn man nicht unbedingt das Geld zum Fliegen hat. Für mich persönlich ist Pucón der Eingang zu Patagonien, auch wenn der Reiseführer etc. etwas anderes sagen und es eigentlich Puerto Montt weiter südlich wäre - die Gegend ist einfach zu sehr unterschiedlich, zu dem was ich bis jetzt gesehen habe.

Der abendliche Abschied von meiner Gastfamilie in Santiago mit der Mama de Casa Patricia, ihrer Tochter Valeria und der Nachbarin Ruth war äußerst herzlich und ist mir tatsächlich schwergefallen. Erschwerend kam ja noch hinzu, daß auf Nachfrage mein Lieblingsessen gekocht wurde: Pasta, Ravioli, Lasagne, verschiedene Saucen, Parmesan, chilenischer Wein und als Nachspeise natürlich: Tiramisu. Ein Festmahl mit vielen lustigen Geschichten. Auch der Haushund Mac Fly hat mich verabschiedet.

In Pucón kann man laut Reiseführer alles unternehmen, was den Adrenalinspiegel kickt. Es beginnt bei Rafting und hört bei Canopying auf. Das ist wohl so eine Art Flying-Fox Kurs.

Die Gegend erinnert beim Einfahren an den Lago Villarica total an Deutschland, die Schweiz oder Österreich. Alles ist grün, kein Braun mehr zu sehen, es gibt Getreidefelder, Laubwälder, Kuhherden, Fliederbüsche. Der Ort selbst erinnert an Banff oder Jasper! Eine sehr angenehme und äußerst sympathische Erinnerung! Die Innenstadt ist komplett aus Holz gebaut, ebenso die Geschäfte und Restaurants, eine sehr gemütliche Atmosphäre. Das ganze wird eingesäumt von den knapp 3000m hohen Vulkanbergen, der nahe Vulkan Villarica ist ein ständig aktiver Vulkan, Holzauge sei wachsam! Täglich um 12:00 Uhr gibt es einen Testalarm, bei dem die Sirenen angestellt werden.













Heute habe ich mich dem Fun gewidmet und "Hidrospeed" betrieben, das ist Rafting ohne Schlauchboot, dafür mit so einem Hartschaumstoff-Bodyboard. Ein ziemlicher Fun sich in den Wellenpark zu stürzen.
Morgen steht die Bewanderung (ich glaube Besteigung kann man nicht ernsthaft sagen, aber we will see) des Villarica an. Bei gutem Wetter sollen einen traumhafte Aussichten und am Gipfel der Blick in einen brodelnden Krater belohnen.

20.12.2011
Die geplante Vulkanbesteigung ist heute leider aufgrund des schlechten Wetters nicht möglich, Regen in Pucon, weiter oben keine Sicht und Neuschnee. Alternatviprogramm: heiße Quellen Los Pozones, aaaaaaaaaahhhhh, welch eine Wohltat, bei dunklen Wolken und Regen unter freiem Himmel in 6 verschiedenen Naturbecken langsam durchzuköcheln. Abends ist dann Asado angesagt, eine Hausparty des Hostels, mit Fleisch, Bier, Wein, Salaten (??!!) soviel man will! Supergenial.



21.12.2011
Ein neuer Versuch den Vulkan zu besteigen scheitert wieder am schlechten Wetter, maaaaaaannnnnnnn! Also morgen ein neuer Versuch, aber die Leute vom Hostel sagen schon voraus, daß zu 50% das auch wieder nicht klappt, also Freitag. Langsam wirds knapp mit Weihnachten und so weiter. Neuer Plan, am 24.12. nach Puerto Varas weiterfahren. Das ist nahe Puerto Montt gelegen, dem sogenannten Tor zu Patagonien, das allerdings eine uncoole Stadt sein soll. Daher also Puerto Varas.
Alternativprogramm: Hike zu den Lagos im Huerquehue Nationalpark. Ein wunderschöner Spaziergang in Araukanien-Wäldern, vorbei an zwei Wasserfällen, hinauf bis zu den kristallklaren Bergseen, die wie blaue Juwelen in einer grünen Landschaft liegen. Es regnet immer wieder mal und irgendwann hat es sich auch eingeregnet, am Schluss war ich dann komplett durchgefroren und -nässt. Beim Duschen ist mir dann aufgefallen, daß das Köcheln in den hot springs mich zum halbprofessionellen Lobster verwandelt hat. Meine Güte, wieder mal ein kleiner Ganzkörper-Sonnenbrand, Hut ab! Aber wer cremt sich schon für den Besuch in Thermalquellen ein? Mal ehrlich..










22.12.2011
Aaaaaah, heute mal ausschlafen: gestern war ja schon prognostiziert - keine Vulkan-Tour. Das Alternativprogramm war schnell gefunden: Ducky fahren :-)
Ein Ducky ist ein aufblasbares Kajak und man fährt mit diesem Ding den Fluß über die Stromschnellen runter. Was für ein Spaß! Aber zuerst wieder mal den Neopren-Krempel, die Schwimmweste, Helm und Neoprenschuhe anziehen. Das sieht ja auch immer wahnsinnig sexy aus. Dann wieder kurze Einweisung an Land und im Wasser, danach gehts los. Der Unterschied zum Rafting ist wohl, daß man zum Einen nicht unbedingt die ganz großen Stromschnellen fährt, sondern eher "kleinere", da ja auch das Boot kleiner ist. Zum anderen - und das ist eben der Kicker - man selbst für die Bootsführung, die Linie, die Balance, die Kontrolle, das "Fluß-Lesen" und den Speed verantwortlich ist. Meinen Instruktionen nach gibt es beim Kajaking 6 Schwierigkeits-Niveaus, ähnlich wie beim Klettern. Die 6 wäre nur hypothetisch, die könne man nicht fahren, das Maximum ist 5+. Der Flussbereich des Rio Lincura und des Rio Tiancura haben Wertungen bis Klasse 3....
Der Spaß war unglaublich genial, zweimal hat es mich "geflippt" und ich hab' in den Stromschnellen ordentlich Wasser geschluckt, mei, gehört dazu haben sie gesagt. Die Praxis wurde aber immer besser und so gelang der übrige Teil dann immer besser.Am Schluß gab es dann heißen Tee und Kekse, die nach dem recht kalten Wasser tatsächlich eine willkommene Wohltat für alle waren.
Ein ausgedehnter Spaziergang durch den heimeligen Ort Pucón hat den Tag abgerundet. Zum ersten Mal nach meiner Anreise am Montag konnte man den Vulkan wieder sehen....zur Hälfte zumindest, da die Spitze immer noch in Wolken gehüllt war.
Gottseidank ist das Wetter für morgen sehr gut vorhergesagt und der Tour auf den Villarica sollte nichts im Weg stehen!


23.12.2011
Heute also zum dritten Mal um 05:45h aufgestanden und gefrühstückt, um rechtzeitig zur Abfahrt für die Vulkan-Tour beim Operator zu sein. Meine Geduld ist jetzt aufgebraucht! Heute oder nie. Tatsächlich sind schon jede Menge Tourenguides da und vergeben die Rucksäcke und den ganzen Krempel. Hääääh? Casco (=Helm), Crampones (=Steigeisen), Picle (=Eispickel)... ich dachte wir wandern da hoch, oder wirds doch annähernd der K2? Naja, wolkenloser Himmel, ein bisschen kühl, aber heute ist der Vulkan von Pucon aus zu sehen. Nach der Ankunft an der Ski-Talstation auf ca. 1400m wird sozusagen aufgesattelt und wir marschieren los, es geht ein ganz schöner Wind, naja mal schauen, was das wird. Von unten sehen wir bereits, wie der starke Wind den Schnee die Hänge herunterfegt. Nach ca. 1h ist die Bergstation eines der Lifte (wir sind ja schließlich in einem Skigebiet!!!) erreicht. Dort werden kurz die Hände aufgewärmt und schließlich die Gamaschen und die Steigeisen angeschnallt. Kurz danach gehts endlich los, mit einem Schweizer Kollegen aus dem Hostal sind wir zum Glück allein mit einem Bergführer unterwegs, wir laufen recht schnell. Insgesamt sind schätzungsweise 9-10 Gruppen mit je ca. 5-8 Mann + entsprechend Guides auf dem Berg. Wir können also dem langsamen Tatzelwurm davonlaufen. Der Wind schneidet verdammt eisig ins Gesicht, gefolgt von kleinen Eispartikeln, mann, das war nicht auf dem Plan. Aber gehört vielleicht zum Erlebnis. Entsprechend der vulkanischen Kegelform wird der Hang zunehemend steiler und der Aufstieg anstrengender. Ständig muß man schauen, daß einem die Hände nicht einfrieren, immer die Hand der wind-abgewandten Seite wird geballt und geöffnet, pausenlos im Wechsel mit dem serpentinenartigen Aufstieg. Jede kurze Pause führt dazu, daß der Kreislauf ein bißchen herunterfährt und man superschnell auskühlt. Oh mann, wie mag das wohl für die "echten" Bergsteiger sein, die sich in der sog. Todeszone oberhalb 7000m üNN bewegen - hier kann man mal eine Nase davon nehmen und erahnen, wie so ein Kampf mit dem Berg und dem Wetter aussehen könnte. Aber zum Glück sind wir hier am Vulkan weit davon entfernt, ist halt saukalt :-)
Kurz unterhalb einer Kante (der vermutete Gipfel, weil oben rauchts) fängts ab und zu mal an zu stinken, der Schwefelgeruch zieht unangenehm in die Nase.
Nach weiteren 2h (ja, war nur eine Kante und es wurde immer steiler) ist dann doch der Gipfelkrater erreicht, was für ein beißender Gestank, man ist manchmal kurz vorm Übergeben, so stark ist das.
Die Aussicht über die gesamte Region bis nach Argentinien hinein und auf andere Vulkane und Bergmassive entlohnt bei weitem die Strapazen. Schnell alle Fotos machen, der Akku will nicht recht bei der Kälte und noch schnell die Wurstsemmel reingedrückt und mit Wasser runtergeschlungen. Es ist einfach zu kalt für alles.
Nach einem kurzen Abstieg kommt endlich der Funfaktor, wir legen noch zusätzliche Schneehosen und so einen "Ass-Protector" an, die Steigeisen werden abgeschnallt - und wir rutschen auf unseren Hintern mit Unterbrechungen bis kurz oberhalb der Talstation. Sehr lustig und vor allem SCHNELL! Nach kurzem Marsch zur Hütte, Cafe hats natürlich keines, warum auch, können wir unseren restlichen Kram vertilgen und in der Sonne baden, Wind hats immer noch genug, aber zumindest ist es warm.







 

Natürlich, waren auch wieder Biker dort, man beachte den Kofferhalter Marke Eigenbau bei der Yamaha - gut gemacht :-)



Das war also mein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk schätze ich, daß der Hike auf den Vulkan Villarica geklappt hat - muchas gracias!

Und so verabschiede ich mich aus Pucon und fahre morgen früh mit dem Bus nach Puerto Varas.

2011/12/16

Ein erstes Fotoupdate

Supergenial! Endlich kann ich Euch auch ein paar Fotos zu den Geschichten zur Verfügung zu stellen. Dank des neu angeschafften und hier billig zu erstehenden Netbooks ist dies ab sofort bei bestehender und genügend schneller WiFi-Verbindung etwas einfacher möglich. Sogar die Umlaute wurden auf Nachfrage mitgeliefert. :-)

Da es womöglich nicht besonders edel ist, die Postings nachzubearbeiten und die Fotos irgendwo im Text einzufügen, mache ich das an dieser Stelle und verlinke bei den jeweiligen Titeln bzw. Episoden auf die Fotos im Webalbum auf Picasa.

Also folgend ein paar Überschriften mit ein paar visuellen Eindrücken, das sind natürlich nicht alle :-)

Viel Spaß!

Peru - Anreise, Lima Stadt und die Zugfahrt nach Huancayo



















Huancayo und Umgebung, die Busreise nach Ayacucho













Ayacucho und die Busreise nach Andahuaylas






Andahuaylas und die Busreise nach Cusco




Cusco Stadt























Die Ruinen rund um Cusco, heiliges Tal und Salineras

























Aguas Calientes und Machu Pichu




















Manu National Park - der Dschungel






















































































Salkantay Trek















Bolivien - Lima Stadt, Busfahrt Cusco-Lima und Lima-Uyuni









Jeep-Tour durch die Salar de Uyuni













































Chile - San Pedro de Atacama und Umgebung












Santiago de Chile Stadt, Sprachschule und das Haus von Pablo Neruda in/auf Isla Negra