2011/11/16

Cusco - Stadtrundgang und kleine Ruinentour

Ich bin also endlich in Cusco angekommen. Der Tag beginnt mit einem leckeren Fruehstueck und leckerem Kaffee (!!!! yeeeaaah, der war bisher selten !!!). Anschliessend folgt eine kleine Foto-Safari durch die Stadt, um die wichtigsten Sachen festzuhalten. Ich bin restlos begeistert, eine tolle Stadt. So viele koloniale Bauten, Kirchen, Kathedralen, Museen, Plaetze... und das Beste: kein Vegas-Syndrom, obwohl schon, wie immer, viele Leute unterwegs sind. Macht richtig Spass hier. Allerdings ist die Sonne recht stark, es ist sauwarm, abends werde ich dann feststellen, dass es mir den Zinken aufgebrannt hat. Morgen also eingecremt ( :-( Juhuu!) und mit Hut unterwegs. Auch in Cusco ist natuerlich nicht alles perfekt, wie immer etwas abseits vom Touristenstrom ist es wieder etwas heruntergekommener und nicht sooo schoen, aber das gehoert einfach dazu. Die Stadt laesst sich aber auf alle Faelle suuuuper geniessen und ich kann jedem eine klare Empfehlung fuer Cusco geben.
Am Nachmittag habe ich dann mit Ulla, der Leiterin von Amazon Trails eine Tour klar gemacht, wie im newsflash erwaehnt, starte ich ab 20.11. fuer 8 Tage in den Dschungel! Eine einmalige Gelegenheit um urspruengliche Natur und viele Tiere und Pflanzen zu sehen. Ein bisschen skeptisch bin ich zwar schon, da ich ja keine Ahnung habe was mich da erwartet. Dschungel, das ist ja jetzt nicht gerade ein Abenteuerspielplatz im Forst von Gewekin. Aber: egal, wann kommt so eine Gelegeneit schon mal wieder -> gebucht!
Ausserdem ist grade kein Trek nach oder um Machu Pichu verfuegbar.
Am Nachmittag habe ich versucht in der Stadt guenstigere Uebernachtungsmoeglichkeiten zu finden, es gibt unglaublich viele. Ich habe aber nix gescheites gefunden, der Reisefuehrer war hier keine grosse Hilfe, also bleibe ich aufgrund des Sympathiefaktors im Hostel von Amazon Trails.

Am naechsten Morgen starte ich sofort nach dem Fruehstueck um kurz nach sieben in Richtung Kathedrale, dann ist der Eintritt noch frei und die doofen Touris schlafen noch :-) Verbotenerweise kann ich ein paar Fotos erhaschen und dem wirklich schoenen Gesang der Messe ein bisschen zuhoeren. Ich setze meinen Stadtrundgang mit Hilfe meines Reisefuehrers fort und schaue mir die wichtigsten Sehenswuerdigkeiten in der Innenstadt an. Mir gefaellt es hier total gut.

Fuer den Nachmittag entschliesse ich mich die nahe gelegenen Ruinen anzuschauen, dazu ist das teure Boleto Turistico noetig, das 130 Sol kostet und den Zugang zu vielen Sehenswuerdigkeiten ermoeglicht. Also wieder mal auf die Suche nach dem richtigen Colectivo machen und zur ca. 6 km entfernten Staette Tambomachay, in die Berge shutteln lassen. Diese Moeglichkeit nutzen uebrigens auch einige Mountainbiker, hier in Cusco ist also auch sportlich einiges geboten. Die Jungs sind mit schwerem Geraet unterwegs, alles was der Downhiller so braucht... ich bin in bisschen neidisch, da haette ich jetzt auch Lust drauf. Die Raeder landen jedenfalls auf dem Dach, gottseidank, der 40 Jahre alte Mercedes-Bus ist brechend voll.

Naja, ich starte also in Tambomachay, der mutmasslichen heiligen Badestaette des Inka, auch Baño del Inca genannt. Danach wandere ich mal rechts ran um Pukapukara zu inspizieren. Diese Staette ist nur ca. 300m von der ersten entfernt.
Pukapukara oder auch "rote Festung" diente vermutlich als Kontroll-Stuetzpunkt fuer die Inka, um das Vilcanotatal zu ueberwachen, als Warenumschlagsplatz, auch Stafettenlaeufer und Reisende konnten sich hier erholen.
Ueber einen nur zu erahnenden Fussweg (ich mag in der Hitze nicht die Strasse mit den stinkenden und ewig hupenden Bussen entlanglaufen) muss ich mich dann ein bisschen querfeldein und bergab durchschlagen. Hier ist aber auch keine Sau unterwegs. Nur Schafe und die kann ich nicht nach dem Weg fragen, mein Reisefuehrer schreibt hier: "...der Weg nach Qenco beginnt linker Hand in der ersten Rechtskurve der Strasse Richtung Cusco. Danach immer dem Weg (!!!) talabwaerts folgen und den rechten Dorfrand von Qenco ansteuern, das nach ca. 60 Minuten erreicht wird..." Talabwaerts? Kein Problem, aber Weg? Egal, in der Entfernung sehe ich ein Dorf und eine Ruine...sieht jedenfalls wie eine aus.
Es ist aber nach Befragung eines Touris nicht Qenco sondern der Templo de la Luna. Keine Ahnung wofuer der gut war, der Reisefuehrer sagt nix dazu. Ist aber ein interessanter Ort, da die Einrichtungen direkt in einen grossen Felshuegel eingearbeitet wurden.
Spaeter, in der Ruine von Qenco eingewandert kann ich also die sog. "Zickzack"- oder auch "Labyrinth"-Anlage bestaunen. Hier soll es sich um eine Kultstaette zur Vorbereitung der Mumien handeln. Ein Einheimischer, den ich kurz nach Pukapukara getroffen habe, hat mir aber seine Version erklaert. Die Anlage war schon lange vor den Inkas und vor allen anderern da, die Einritzungen, die nie entschluesselt werden konnten in dem 6m hohen Stein (Anm: in dem doofen Stein ist heute gar nix mehr zu sehen, ich war total enttaeuscht) seien von Extraterrestrians (aber nicht: Extranjeros) angefertigt worden. Ich soll da mal drueber nachdenken, meinte der Alte. Oookeeee, dann ist das wohl so. Auch Opferungen seien durchgefuerht worden.
Diesmal muss ich der Strasse folgen um nach Saqsaywamàn zu gelangen. Die Peruaner moegen mir verzeihen, den Namen kann ich nicht nochmal fehlerfrei schreiben, daher folgend nur noch Sexywoman genannt. Sexywoman ist eine nahezu gigantische Felsenfestung, wie bei allen Inkabauten beeindrucken auch hier die perfekte Verarbeitung und Verzahnung der teils gewaltigen Felsbloecke, kein Mensch weiss, wie die damals im Mittelalter diese grossen Steine auf diese Hoehen bewegt haben. Es ist eine Riesenanlage und aufgrund der Naehe zu Cusco entsprechend Touri-ueberstroemt. Fuer ein paar peruanische Kids bin ich mit meiner "Gringo-Ausruestung" eine echte Attraktion und muss fuer einen Haufen Fotos posieren. Ich haette auch pro Foto 1 oder 2 Sol verlangen sollen, faellt mir grad ein.
Am spaeten Nachmittag geht es entsprechend gebraten zurueck nach Cusco ins Hostel, auf dem Weg dahin laufen mir ein paar neugierige bellende Hunde hinterher. Einer davon, ein Boxer ist leider ein bisschen zu aggressiv und schnappt nach meinen Waden. Also Steine gesammelt, gebruellt und mit Hilfe der Leute in den Haeusern in der Naehe die Toele vertrieben.

Spaeter, zurueck bei Amazon Trails habe ich folgenden Improvisations-Plan klar ºgemacht. Am Freitag, den 18.11. starte ich in Richtung Machu Pichu, um die Ruine zu besichtigen. Zuvor soll ich zusammen mit einem argentinischen Paar und Urs aus der Schweiz ein Halbtagesprogramm absolvieren.
Auf dem Programm steht: Chinchero und die urspruengliche Herstellung der Textilwaren mit Besichtigung der Kolonialbauten im Ort, Ruine von Moray, Wanderung durch die Salzterassen "Salineras" in der Naehe von Maras,  Wanderung durch das heilige Tal Valle de Sagrado und die Ruinen von Ollantayatambo.

Am Abend beim Essen treffe ich Jamie und Guru, aus Korea und Indien. Guru ist seit 6 Jahren auf Reisen, Jamie meinte, er sei erst kurz unterwegs, nur 3 Jahre. Abgefahrene Typen, es war ein lustiger Abend mit den beiden, mit ein paar verrueckten Geschichten. Mir kommts so vor, dass es egal wo immer gut ankommt, wenn man erzaehlt, dass man aus Bayern in Deutschland kommt (wichtiges Detail). Das wird sofort mit Bier, immer-guter-Laune und Gelassenheit verbunden. Es sei dem Auge des Betrachters ueberlassen ob das so stimmt.

Fotos kann ich leider noch immer nicht hochladen, mittlerweile waere wahrscheinlich ein Netbook eine super Sache gewesen, da es fast ueberall WiFi gibt, aber die Terminals in den Hostels und Internet-Laeden keinen Kartenleser haben.

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