2011/11/12

Ein Pausentag in Huancayo

Nach gut gefuehlt endloser Colectivo-Kurverei haben wir unsere Unterkunft, die Casa de abuela erreicht, es gab also mehrere Leute, die einen Zwischenstopp vor der Weiterreise eingelegt hatten.
Mit anderen Worten, die sehr schnuckelig und heimelig gemachte Casa liegt am A... der Welt. Warme Farbtoene in Gelb und Dunkelrot erinnern ein bisschen an eine Ranch, der Innehnhof, der zu den Zimmern in den verwinkelten Stockwerken fuehrt ist mit allerlei Pflanzen verziert und nach oben offen. Es sass sogar ein gruener Papagei oder Ara in der Ecke, ein echter "Macho Peruano".  Die Gastgeberin Hilda meinte, er pfeift gern mit typischer Melodie den Frauen hinterher und lacht danach ganz dreckig :-) Allerdings hat er diesmal nicht zwischen Hombres und Señoras unterschieden. Jedenfalls zu Fuss war kein Zentrumsbesuch moeglich.

Nach dem Fruehstueck bin ich also mit dem Taxi in die Stadt gefahren, um mir zunaechst einfach mal mein Busticket fuer die Weiterfahrt nach Ayacucho bei "Empresa Molina" zu kaufen. Ich wollte ja mit Unterbrechungen bis nach Cusco, um nicht 22 Stunden in einem Bus zu sitzen. Also immer von Stadt zu Stadt, ca. 6 bis 10 Stunden fahren, einmal schlafen und am naechsten Morgen weiter, ganz einfach... Am heutigen Tag fuhr natuerlich kein Bus mehr, die wuerden nur um 0700 oder um 2000 fahren, auf Nachtfahrt hatte ich sowieso keine Lust, da sieht man ja nix!

Nach dem Ticketkauf ein bisschen zu Fuss durch die Stadt spazieren dachte ich mir und ein paar Fotos schiessen. Da hat mich wieder das Vegas-Syndrom eingeholt. Ist halt Wahnsinn, wie es da zugeht. Zur Erholung bin ich in das wirklich grosse Einkaufszentrum der Stadt gegangen (!!!) um mir sowas wie Rei in der Tube und Kontaktlinsenfluessigkeit zu besorgen. Meine Flasche hat sich grossartigerweise in meinen Rucksack entleert...
Ist auch wieder so ein Extrem, hier noch Strassenverkauf mit offenen Speisen und Getraenken in Eimern und dort ein Einkaufszentrum der Luxusklasse. Bin gefragt worden, von welcher Marke meine Brille sei, ich hab mich aber nicht getraut den damaligen Preis zu sagen, die Marke hatte ich eh vergessen.

Mein Alternativ/Ausflugsprogramm sah somit eine kleine Wanderung und wenn moegliche eine kleine Berg- oder Huegelbesteigung vor. Also habe ich mich mit den Colectivos ueber Chupace und Ahuac durchgeschlagen. Keine leichte Uebung, denn wo sind denn die Haltestellen? Einfache Antwort: es gibt keine.
Ich bin dann aus der Ortschaft heraus und ein Stueck hochgelaufen, vorbei an der Laguna de Ñahuinpuquio rauf auf einen Huegel zu den dortigen Inkaruinen, querfeldein hinab, um den See herum und auf der anderen Seite wieder querfeldein hinauf zu einem Jesus-Denkmal. Ganz gross und in weiss in Kreuzform steht er da und breitet seine Arme aus. Mit den Colectivos gings dann wieder zurueck nach Huancayo, wo ich mir an einem Bankschalter einen falschen Hunderter gezogen habe, was ich widerum, natuerlich, erst spaeter bermerkt habe. Noch ein bisschen Verpflegung fuer die morgige Bustour besorgt und dann habe ich stolz, dank erfolger erster Akklimatisierung die erste Nacht auf 3261 m verbracht. Morgen also Busfahren.

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